Anwendungsfälle & Schritte zur Implementierung des Data Replication Frameworks in der Fertigung

In unserer Blogreihe zur Datenintegration stellen wir Ihnen diverse Technologien und Methoden vor, die Unternehmen dabei helfen, ihre Systeme effizient und nahtlos zu verknüpfen. Dieses Mal werfen wir einen praktischen Blick auf das Data Replication Framework (DRF). In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen nicht nur, in welchen Anwendungsfällen das DRF einen Unterschied machen kann, sondern auch die konkreten Schritte, die zur erfolgreichen Implementierung notwendig sind. Lassen Sie sich inspirieren und erfahren Sie, wie Sie Ihre Fertigungsprozesse mit einer integrierten Datenplattform auf das nächste Level heben können!

Kategorien: Blog, Smart Factory
8. Januar 2025

Der wohl häufigste Anwendungsfall bei der Anbindung der Fertigung mittels DRF ist die Integration eines MES-Systems. Aber auch für Subsysteme, die nur Teile der Fertigung betrachten und kein vollständiges MES-System darstellen, ist die Anbindung sinnvoll und einfach zu realisieren. Ein konkretes Kundenbeispiel, das mir in den Sinn kommt: die Anbindung eines Wiegesystems.

Ein zentraler Schritt in der Fertigung ist die Herstellung von Mischungen. Dabei müssen verschiedene Einsatzstoffe chargenbezogen verwogen und dem Auftrag zugeführt werden. Hier kommt das Wiegesystem ins Spiel. Mit einer einfachen Waage, die nur das Gewicht anzeigt, ist es nicht getan. Wir sprechen hier von einem intelligenten Wiegesystem, das den Mitarbeiter anleitet, was in welcher Menge abzuwiegen ist.

Umsetzung: Schritt für Schritt

Um den Prozess zu verstehen, müssen wir den gesamten Ablauf von der Auftragsanlage bis zur Rückmeldung und dem Abschluss des Auftrags betrachten. Dabei stellt sich die Frage: Welches System führt welche Schritte aus? Daraus ergibt sich, welche Informationen für die Ausführung benötigt und welche gesammelt werden.
Im genannten Anwendungsfall konzentrieren wir uns auf den Wiegeschritt. Das Subsystem benötigt für jeden Auftrag die Angaben, welches Material in welcher Menge zuzuführen oder abzuwiegen ist. Der Mitarbeiter wiegt die Materialien nacheinander ab und gibt an bzw. scannt, von welcher Charge er sich bedient hat.
Wir haben zwei beteiligte Systeme: das SAP-System, in dem die Aufträge angelegt werden und die Materialangaben entstehen, sowie das Wiegesystem, das mit diesen Daten arbeitet und die Mengen ermittelt, während es dem Mitarbeiter mitteilt, welche Charge genutzt wurde. Also benötigen wir aus dem SAP-System die Auftragsdaten und erhalten im optimalen Fall eine Rückmeldung aus dem Wiegesystem über den Materialverbrauch eines Auftrags. Damit können wir dann bereits in die technische Umsetzung gehen.

Technische Umsetzung

Um die DRF-Funktionen in der Fertigung nutzen zu können, müssen zunächst die passenden Business Functions aktiviert werden:

  • LOG_PP_MES_INT_01
  • LOG_PP_MES_INT_02
  • LOG_PP_MES_INT_03

Dann kommen die weiteren Schritte zur technischen Anbindung: logisches System, RFC-Verbindung, Definition des Business Systems usw. Es sollte bereits geklärt sein, ob die Informationen direkt an das Subsystem gesendet oder über eine Middleware geleitet werden. Einige Entscheidungshilfen finden Sie im vorherigen Blogeintrag.

Anschließend werden die Business Objekte zugeordnet und die Filterkriterien festgelegt. Die konkreten Schritte und Transaktionen hierfür sind in der SAP-Hilfe im Bereich „DRF-Integration für MES-Prozesse“ beschrieben.

Es gibt außerdem BAPIs zur Rückmeldung, die zwar technisch kein Bestandteil des DRF sind, aber für die Gesamtintegration – auch in unserem Anwendungsfall – absolut sinnvoll sind. Warum sollten wir die einmal erfassten Daten nicht wieder an SAP zurückspiegeln? Eine Rückmeldung per Schnittstelle erlaubt es uns, die Informationen zum Verbrauch zeitnah in SAP zu haben, sodass die Daten in beiden Systemen immer aktuell und synchron sind.

Nutzen der zeitnahen Rückmeldung

Durch die zeitnahe Verbrauchsinformation können wir in SAP bessere Planungen für die Nachbestellung von Rohstoffen machen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, warum es sinnvoll ist, die Ist-Situation in den IT-Systemen möglichst zeitnah abzubilden.
Ich erinnere mich an eine Fernsehserie, in der ein Satz fiel, der diese Thematik auf den Punkt bringt: „Informierte Entscheidungen treffen durch Digitalisierung.“ Genau das ist für mich das wichtigste Ziel bei der Integration von Systemen.

Fazit

Eine durchdachte und effiziente Datenintegration kann Fertigungsprozesse revolutionieren. Mit den richtigen Tools und einer klaren Vorgehensweise ist die Implementierung des Data Replication Frameworks (DRF) unkompliziert möglich. Verpassen Sie nicht die Chance, Ihre Fertigung durch maximale Transparenz und Kontrolle auf das nächste Level zu bringen!